GRÜNE plädieren für Strom-Bilanzkreismodell

Elektrischen Strom aus den städtischen Photovoltaikanlagen nicht nur am Ort seiner Gewinnung zu verwenden, sondern dort wo er gerade gebraucht wird, dies beantragt die Fraktion der Bad Camberger Grünen in der kommenden Sitzung der Stadtverordneten-versammlung am 14.12.2022.

Sowohl aus wirtschaftlichen Belangen als auch in ihrer Rolle als hessische Klimakommune sollte Bad Camberg diesen Schritt in Richtung einer autarken Stromversorgung ihrer städtischen Liegenschaften gehen. Gemeinsam mit dem Betreiber des elektrischen Versorgungsnetzes soll ein sogenanntes Strom- Bilanzkreismodell eingeführt werden. Im Kern geht es dabei darum, den aus städtischen PV-Anlagen in das Versorgungsnetz eingespeisten Strom innerhalb eines Radius von 4,5 Kilometer um die Erzeugungsanlage für den Eigenbedarf zu nutzen. So ließe sich beispielsweise der auf den Dächern des Bauhofes erzeugte Strom zukünftig auch im Rathaus oder für den Betrieb des Kur- und Erholungsbades verwenden. Mit dem Stromkreis-Bilanzkreismodell käme ein Verfahren zum Einsatz, bei dem sich der Netzbetreiber geeichter Viertelstundenmessungen an Stromzählern städtischer Stromerzeuger und -verbraucher bedient. Verbrauchte und erzeugte Strommengen lassen sich damit den Liegenschaften eindeutig zuordnen und entsprechend verrechnen. Das Verfahren basiert im Vergleich zu der üblichen Eigenversorgung mit PV-Strom nicht auf einer direkten physikalischen Belieferung mit Strom aus eigener Erzeugung, sondern es kommt hier ein kaufmännisch bilanzielles Verfahren zum Einsatz.

Aus Sicht der Grünen Fraktion bietet das Strom-Bilanzkreismodell gleich mehrere, nachfolgend aufgeführte Vorteile für Kommunen wie Bad Camberg:
- da bei neuen Erzeugungsanlagen die Einspeisevergütungen für Strom deutlich geringer ausfallen als der im Einkauf zu zahlende Strompreis, bietet ein Strom-Bilanzkreismodell signifikante Einsparungen bei den städtischen Energiekosten und vermindert Abhängigkeiten von sich ändernden Energiepreisen.
- ein Strom-Bilanzkreismodell eignet sich sehr gut für „Alt-Anlagen“, wenn diese aus der Förderung laufen
- wegen der deutlich gestiegenen Strompreise werden bei Anwendung eines Strom-Bilanzkreismodells Investitionen in Neuanlagen wirtschaftlich noch interessanter, aus ökologischer Sicht sind sie dies ohnehin.



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