Mehr Photovoltaik in Bad Camberg

Der Ortsverband Bad Camberg von BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN hatte Ende August zu der Veranstaltung „Mehr Photovoltaik – was jeder für das Klima tun kann“ in den Projektraum in die Pfarrgasse 13 eingeladen. Referenten waren Volker Klös von dem Verein „Sonneninitiative“ aus Marburg und der Solarexperte Martin Stappel aus Idstein. Neben zahlreichen Gästen konnte Vorstandsmitglied Dieter Oelke auch Bürgermeister Jens-Peter Vogel und Ex-Bürgermeister Wolfgang Erk begrüßen.

Auf der sehr gut besuchten Veranstaltung wurde auf die grundsätzliche Dringlichkeit der Energiewende und die Vorteile der Photovoltaik eingegangen. Schon 1,5 % der Fläche Deutschlands würden ausreichen, um den gesamten Energiebedarf der Bundesrepublik mit Solarenergie zu decken. Neue Photovoltaikanlagen amortisieren sich wirtschaftlich nach 10 und energetisch nach nur 2 Jahren. Selbst Ost-West-Ausrichtungen sind realisierbar und bei 35 Jahre alten Anlagen hat sich gezeigt, dass diese sogar noch 80 % ihrer ursprünglichen Leistung liefern.

Die beiden Referenten des Abends stellten zwei unterschiedliche Modelle vor, wie jeder Bürger einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz leisten kann.

Martin Stappel erläuterte ausführlich die Möglichkeiten für Hausbesitzer, eine eigene Anlage anzuschaffen. Im Solarkataster Hessen der Landesregierung kann jeder online sein eigenes Haus auf eine Eignung für eine Solaranlage prüfen. Neben der Dachneigung, -ausrichtung und -größe sind alle wichtigen Parameter für alle Gebäude in Hessen im Programm hinterlegt, so dass der zu erwartende Stromertrag problemlos ermittelt werden kann. Auf Basis des individuellen Stromverbrauchs erstellt das Programm eine Wirtschaftlichkeitsberechnung für die ersten 20 Jahre. Jeder Hauseigentümer kann so feststellen, ob eine Photovoltaikanlage auch bei Eigenverbrauch für sein Haus rentabel ist.

Volker Klös erläuterte in seinem Vortrag die Möglichkeit für Bürger ohne eigene Immobilie. Sogenannte Bürgersonnenkraftwerke werden auf Dächern in Gewerbe- und Industriegebieten, auf öffentlichen Gebäuden oder Vereinsheimen errichtet. Die Dächer werden angemietet, die Bürger können einzelne Module der Anlage käuflich erwerben, sind somit Eigentümer und der Verein „Sonneninitiative“ ist der Verwalter. So haben auch Mieter die Möglichkeit, ihren eigenen Strom auf einem fremden Dach klimaneutral zu erzeugen.

Auch Mieter haben seit Neustem die Möglichkeit, mit kleineren Anlagen wie Balkonmodule selbsterzeugten Strom in das Netz zu speisen. Dazu gab Uwe Steinebach von dem Energieversorgerunternehmen Syna einige Hinweise. Fazit der Veranstaltung war, dass viel mehr Bürger die Photovoltaik sollten und auch die Stadt aufgefordert wurde, sich mehr für die Photovoltaik zu engagieren.

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